Auszug aus dem Prospekt “Die Käfer” August 1970

vergrößern

Das VW Cabriolet ist noch sportlicher geworden.
Es hat nun den gleichen sportlichen 50-PS-Motor wie der VW 1302 S. Und das gleiche sportliche Fahrwerk mit einer Querlenkerfederbeinachse vorn und einer Schräglenkerachse hinten.
Genau wie der neue Käfer hat das Cabriolet den längeren Vorderwagen mit dem vergrößerten Kofferraum und der verstärkten vorderen Stoßstange. Und damit auch bei geöffnetem Verdeck niemand an den Kofferraum kann, ist er abschließbar.
Außerdem ist das neue VW Cabriolet genauso sicher und komfortabel wie der neue Käfer. Denn wer sportlich fahren will, sollte auf Sicherheit und Komfort nicht verzichten.
Was wir am Cabriolet nicht geändert haben, ist das robuste Verdeck. Das so gut verarbeitet ist, daß es völlig dicht schließt. Und somit weder im Winter Kälte noch im Herbst Regenwasser reinläßt. Es ist mit zwei Handgriffen leicht zu öffnen und zu schließen. Innen hat es einen Kunststoffhimmel, der die Querstreben verdeckt. Die vier Seitenfenster sind voll versenkbar. Damit Ihr Cabrio nicht nur nach oben hin luftig ist

Wilhelm Karmann GmbHvergrößern

 

Bericht aus Auto Motor und Sport 16/71, von Fritz Reuter
Oben ohne:

VW 1302 LS Cabriolet
Das viersitzige VW-Cabrio spielt eine Außenseiterrolle im Käfer-Konzert:

Es ist nur für Leute interessant, die sich gern den Wind um die Nase wehen lassen. Deren Zahl scheint sich allerdings entgegen anderslautenden Prognosen in jüngster Zeit kräftig zu vergrößern, denn der Nachfrage entsprechend mußte die Produktion des offenen VW drastisch erhöht werden, und längere Lieferfristen sind, zumal wenn man eine aus- gefallene Farbe wünscht, keine Seltenheit. Daß sich gerade das VW-Cabrio bei Ozon-Freunden be- sonderer Beliebtheit erfreut, hat vor allem zwei Gründe: Einmal sind viersitzige Cabriolets in noch ver- tretbaren Preisregionen praktisch ausgestorben, und zum anderen verspricht gerade der VW eine relativ wirtschaftliche Form des Offenfahrens, denn abgesehen von der Verdeckkonstruktion und Versteifungen der Boden- gruppe unterscheidet es sich ja nicht von den millionenfach bewährten Käfer -Limousinen. Unter diesem Gesichtspunkt erscheint auch sein Preis von rund 8000 Mark als ange- messen.

Vernünftigerweise wird das Cabrio nur mit der L-Ausstattung und dem 1,6 Liter-Motor geliefert, dessen 50 PS für verkehrsgerechte Fahrleistungen sorgen. Die mit dem Testwagen erzielten Werte waren nur geringfügig schlechter als die der vergleichbaren Limousine, obwohl das Cabrio schwerer und selbst in geschlossenem Zustand aerodynamisch ungünstiger ist. Da man bei heruntergeklapptem Verdeck wegen der ab etwa 80 km/h einsetzenden Verwirbelung ohnehin keine Schnellfahrambitionen entwickelt und auch das behäbig wirkende Auto keinerlei Anspruch auf Sportlichkeit erhebt, ist man gerade in dieser Käfer-Version mit der verfügbaren Leistung voll und ganz zufrieden.

Zufriedenheit erweckt auch das solide und ungewöhnlich gut verarbeitete Verdeck des VW-Cabrios. Es ist schnell und einfach zu betätigen und verwöhnt in geschlossenem Zustand die Insassen durch einen appetitlich anmutenden Dachhimmel, der jegliches Gestänge verbirgt. Störend wirkt lediglich, daß das zurückgeklappte Dach die Sicht nach hinten beträchtlich einschränkt.
Die Verarbeitungsqualität der Karosserie gibt ebenfalls keinen Anlaß zu Kritik. Unliebsame Geräusche braucht man nicht zu befürchten, und daß das tragende Dachteil fehlt, merkt man nur auf welligen Fahrbahnen, die das Cabrio unwillig mit teilweise recht deutlichen Schüttelbewegungen quittiert.
Zumindest eine Gruppe muß bei der Be- antwortung der Frage "Welchen Käfer kaufen?" nicht lange überlegen: die Cabrio-Fans. Alle anderen potentiellen Käfer-Käufer müssen indi- viduell nach finanziellen Möglichkeiten und per- sönlichen Bedürfnissen abwägen, wobei 1302 und 1302 S wegen ihrer moderneren Technik zuerst in Betracht gezogen werden sollten. Wie das Publikum zur Zeit seine Gunst verteilt, spiegelt die gegenwärtige Zusammensetzung der Produktion wider: 9 Prozent entfallen auf den billigen VW 1200, 21 auf den VW 1300, 67 auf die neueren Modelle 1302 und 1302 S und 3 Prozent auf das Cabriolet.                                                                                                    

Das viersitzige Käfer-Cabrio wird nur mit dem 1600 ccm-Motor und der L-Ausstattung geliefert.
Die wesentlichen Unterschiede zur entsprechenden Limousine sind die in der Halterung des abblendbaren Innenspiegels un- tergebrachte Innenbeleuchtung, die andere Türverriegelung, ein abschließbarer Handschuhkasten und der Chromschutz an den hinteren Kotflügeln. Das sehr solide gearbeitete Verdeck läßt sich leich öffnen und schließen.

 

                            Fritz Reuter

 

<< Bericht aus der Guten Fahrt (6/1971)