Auszug aus dem Bericht "Wolfsburg und die Sicherheit"
GUTE FAHRT 6/72

...Aufprallversuch (Crashtest)
mit dem VW 1302

Harte Stoßkanten mit hydraulischen Stoßabsorbern
und einem raffinierten Gurtsystem

sollen das Überleben sichern. Bei Aufprall des vorderen Stoßfängers mit mehr als 15 km/h wird automatisch das Gurtsystem ausgelöst. Kniegurte, die die Passagiere weder beim Einsteigen noch in ihrer normalen Bewegungsfreiheit hindern, werden vor die Knie geschossen, und Schrägschultergurte für alle vier Insassen werden straff angezogen.

Luftsäcke nach US-Manier                           Bild 1
sind bei den Sicherheitsforschern des Volkswagenwerks nicht beliebt. Sie bieten zwar Überlebenschancen, doch zerschlägt man sich daran Nase, Hals, Gesicht und Ohren. Die plötzlich auftretende Druckwelle zerreißt die Trommelfelle und schmettert die Fenster aus dem Wagen.









 

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Wolfsburg will Gurte                                     Bild 2
ins internationale Sicherheitskonzert einführen. Statt Luftsack fordern Fiala und seine Ingenieure einen Kniegurt, der von der Tür unters Armaturen- brett und zum Mitteltunnel verläuft, und einen Schrägschultergurt, der von der Seite des Daches zum Mitteltunnel führt. Man steigt unbehindert ein.









 

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Fialas automatische Gurte                            Bild 3
werden beim Anlassen des Wagens elektrisch in Position gebracht. Die Zündschlüsseldrehung befördert das obere Ende des Schrägschultergurts hinter die Schulter des Insassen. Bei Aufprall zieht ein im Fahrzeug-Mitteltunnel deponierter Schießzylinder Knie- und Schultergurt straff.









 

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Das neue Sicherheits-Wissen                      Bild 4
wird, auch wenn die Entwicklung nicht den Weg zum sehr teuren Sicherheitsauto nehmen sollte, zweifellos in die Serienfertigung einziehen. Hier ein erstes, noch im Versuch befindliches Beispiel:
ein Stoßabsorber an einem Käfer. Der Wagen übersteht Frontalkollisionen bis 10 km/h ohne jede Beschädigung.







 

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Die neuesten Käfer zählen bereits heute zu den sichersten Wagen                            Bild 5
in aller Welt. Nach zahllosen Wolfsburger Aufprallversuchen ist die Frontpartie so energiever- zehrend gestaltet, daß ein Überleben angeschnallter Insassen bei Aufprall bis 50 km/h möglich ist. In laienhaften Vorstellungen sind 50 km/h eine geringe Geschwindigkeit. In Wahrheit jedoch sind 50 km/h im Kollisionszeitpunkt halsbrecherisch gefährlich. Schon bei Kollisionen mit weniger als 15 km/h ist, bei allen heute verwendeten Personenwagen, in aller Regel ein Totalschaden die Folge.
Und Personen, die vermeintlich bei höheren Geschwindigkeiten dem Tod oder schweren Verletzungen entkommen sind, verdanken dies allein dem Umstand, daß sie angesichts des Unfalls noch stark haben abbremsen können.

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